Osteoporose im Alter – die stille Gefahr
Osteoporose ist eine der häufigsten Knochenerkrankungen im Alter, bei der es zu einem fortschreitenden Verlust der Knochenmasse und daher häufig zu Knochenbrüchen kommt. Die Krankheit bleibt häufig unbemerkt, da ältere Menschen ohnehin mit Gelenkschmerzen und Mobilitätseinschränkungen zu kämpfen haben – bis es zu einem Knochenbruch kommt.
In unserem Artikel erklären wir Ihnen, was genau Osteoporose ausmacht, welche Ursachen und Risikofaktoren bestehen und wie Sie erste Anzeichen erkennen können. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps an die Hand, wie Sie durch gezielte Maßnahmen Ihre Knochengesundheit langfristig unterstützen können und das Risiko von Knochenbrüchen reduzieren.
Was ist Osteoporose?
Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt, ist eine chronische Erkrankung, die insbesondere ältere Menschen betrifft und sich durch eine verstärkte Abnahme der Knochendichte bemerkbar macht. Unsere Knochen bestehen aus einem dichten Gewebe mit Kollagenfasern und mineralischen Bestandteilen, die sie stabil und fest machen. Im Normalfall wird die Knochensubstanz gleichmäßig auf- und wieder abgebaut. Bei einer Osteoporose ist dieses natürliche Gleichgewicht allerdings gestört: Es wird mehr Knochensubstanz abgebaut als neu gebildet. Dies betrifft das gesamte Skelett und macht die Knochen poröser und anfälliger für Brüche – selbst bei geringerer Belastung oder kleinen Stürzen. Besonders häufig entstehen dabei Frakturen (Knochenbrüche) an den Wirbelkörpern sowie an der Hüfte und den Handgelenken.
Osteoporose: Ursachen und Symptome
Eine Osteoporose bleibt oftmals lange Zeit unbemerkt, da die Veränderung der Knochenstruktur nur langsam fortschreitet. Erste Anzeichen können Rückenschmerzen oder eine Abnahme der Körpergröße sein, da die Wirbelkörper durch kleine Frakturen allmählich zusammensinken. Zudem entwickeln die Betroffenen häufig einen Rundrücken, der als „Witwenbuckel“ bezeichnet wird. Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf äußern sich dann auch Symptome wie häufige Knochenbrüche bei geringfügiger Belastung. Besonders gefährdet sind dabei Wirbel, Oberschenkelhals und Handgelenke. Eine beginnende Osteoporose äußert sich zudem durch eine eingeschränkte Beweglichkeit.
Folgende Faktoren können eine Osteoporose im Alter auslösen oder das Risiko für Knochenschwund erhöhen:
- Hormonelle Veränderungen: Durch die Abnahme von Östrogen besteht insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, da das Hormon eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel spielt. Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird der Knochenabbau beschleunigt. Auch bei Männern kann ein Abfall des Testosteronspiegels zu einem ähnlichen Effekt führen, der jedoch meist in den späteren Lebensjahren auftritt.
- Kalzium- und Vitamin-D-Mangel: Ein chronischer Kalziummangel, oft durch eine unzureichende Ernährung verursacht, führt zu einer Abnahme der Knochendichte. Zu wenig Vitamin D kann ebenfalls zu einer Osteoporose beitragen, da das Mineral vor allem für die Aufnahme von Kalzium im Darm und dessen Einlagerung in den Knochen verantwortlich ist.
- Genetische Veranlagung: Wenn in der Familie bereits Fälle von Knochenschwund bekannt sind, erhöht sich das Risiko, selbst auch an Osteoporose zu erkranken. Zudem wird auch die natürliche Knochendichte durch genetische Faktoren beeinflusst.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige, körperliche Aktivität fördert den Erhalt der Knochendichte. Bei zu wenig Bewegung nimmt die Knochensubstanz schneller ab.
- Alkohol und Nikotin: Übermäßiger Alkohol- sowie Tabakkonsum hat einen erheblichen Einfluss auf die Knochengesundheit, da hierbei die Aufnahme von Kalzium gehemmt wird und die Knochendichte im Alter abnimmt.
- Chronische Erkrankungen: Krankheiten wie Rheuma und Diabetes oder Probleme mit der Schilddrüse können das Risiko für Osteoporose im Alter erhöhen. Noch dazu haben bestimmte Medikamente, beispielsweise eine Langzeittherapie mit Kortison, einen negativen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel.
Diagnose von Knochenschwund – vom ersten Verdacht bis zur Bestätigung
Je früher eine Osteoporose erkannt wird, desto besser sind die Chancen, den Knochenschwund zu verlangsamen und die Folgen der Erkrankung zu verringern. Ein wichtiger erster Schritt zur Diagnosestellung ist das Gespräch mit einer Fachärztin oder einem Facharzt. Dabei werden individuelle Risikofaktoren wie familiäre Vorbelastungen und Lebensgewohnheiten sowie mögliche Symptome besprochen. Das wichtigste diagnostische Verfahren zur Feststellung von Osteoporose ist die sogenannte Knochendichtemessung – eine schmerzfreie Methode, bei der die Knochendichte an verschiedenen Körperstellen, typischerweise an der Lendenwirbelsäule und am Hüftgelenk, gemessen wird.
Zusätzlich dazu können Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt werden, um mögliche Ursachen für den Knochenschwund zu ermitteln. Auch Röntgenbilder können dabei helfen, Brüche zu entdecken, die durch eine Osteoporose entstanden sind. Anhand der Ergebnisse und einer eindeutigen Diagnose entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt einen Behandlungsplan, der medikamentöse Therapien oder auch eine Ernährungsumstellung umfasst.
Prävention von Osteoporose: Tipps für gesunde Knochen
Durch einen gesunden Lebensstil und mithilfe von gezielten Maßnahmen können Sie Ihre Knochengesundheit fördern und das Risiko für Osteoporose im Alter deutlich verringern.
- Mehr Bewegung und Sport: Die tägliche körperliche Aktivität ist eine der effektivsten Methoden, um Ihre Knochengesundheit zu fördern. Sportarten wie schnelles Gehen oder Slow Jogging sowie Krafttraining regen den Knochenaufbau an und erhalten die Knochendichte im Alter. Daneben ist auch das Training der Balance wichtig, um Ihre Koordination zu verbessern und Stürze zu vermeiden, da diese bei einer Osteoporose schnell zu Knochenbrüchen führen können.
- Ausgewogene Ernährung: Einer der wichtigsten Bausteine für gesunde Knochen ist Kalzium. Integrieren Sie daher kalziumreiche Lebensmittel in Ihren täglichen Speiseplan. Dazu gehören zum Beispiel Milchprodukte wie Käse und Joghurt, aber auch grünes Blattgemüse wie Brokkoli und Grünkohl. Ebenso wichtig für den Knochenerhalt ist Vitamin D. Sonnenlicht hilft dem Körper, Vitamin D zu produzieren. In den Wintermonaten ist die Sonneneinstrahlung jedoch oft nicht ausreichend. Daher kann in einigen Fällen die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln notwendig sein, um den Bedarf zu decken. Sprechen Sie dies jedoch immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.
- Regelmäßige Arztbesuche: Neben den gängigen Vorsorgeuntersuchungen wie dem Gesundheitscheck ab 60 sind regelmäßige Knochendichtemessungen besonders für Frauen ab der Menopause und Männer ab 70 Jahren wichtig. Anhand der Ergebnisse können frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um den weiteren Knochenschwund zu verhindern.
Mobil bleiben trotz Osteoporose: Treppenlifte als Alltagshelfer
Wenn Sie an Osteoporose leiden, kann das Treppensteigen eine besondere Herausforderung darstellen und Gelenke sowie Wirbelsäule zusätzlich belasten. In solchen Fällen ist die Anschaffung eines Treppenlifts lohnenswert, da Sie so Unfälle und Stürze beim Treppengehen vermeiden. Außerdem erreichen Sie mithilfe eines Treppenlifts alle Etagen Ihres Hauses problemlos und bewahren somit Ihre Unabhängigkeit im Alter – auch bei Osteoporose.
Erfahren Sie mehr über unsere Treppenlift-Modelle und lassen Sie sich individuell beraten. Gemeinsam finden wir die beste Lösung, um Ihnen das Wohnen im Alter und den Alltag mit Osteoporose so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten.
Osteoporose im Alter behandeln: Möglichkeiten im Überblick
Von Medikamenten bis hin zu speziellen Übungen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Knochenschwund im Alter.
- Physiotherapie: Mithilfe von gezielten Übungen stärken Sie Ihre Muskulatur und Beweglichkeit sowie auch Ihre Knochen. Außerdem verbessern Sie Ihre Koordination und sind somit weniger anfällig für Stürze.
- Medikamentöse Therapie: Die am häufigsten verschriebenen Medikamente zur Behandlung von Osteoporose sind Bisphosphonate wie Alendronat oder Zoledronsäure. Sie hemmen die für den Knochenabbau verantwortlichen Zellen und verlangsamen so den Knochenschwund. Für Frauen in den Wechseljahren kann eine Hormonersatztherapie eine wirksame Behandlungsmethode sein. Besprechen Sie die Einnahme von Präparaten aber immer mit einer Ärztin oder einem Arzt.
- Ernährungsumstellung: Bei der Behandlung von Osteoporose ist eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D wichtig. Gute Quellen für diese Nährstoffe sind zum Beispiel Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Omega-3-haltiger Fisch wie Lachs und angereicherte Lebensmittel wie kalziumreiches Mineralwasser. Reicht die Zufuhr über die Nahrung nicht aus, kann nach Absprache auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein.
- Alternative Behandlungsmethoden: Neben den schulmedizinischen Ansätzen gibt es auch alternative Methoden zur Behandlung von Knochenschwund im Alter. In Kombination mit weiteren Therapien kann zum Beispiel Akupunktur dabei helfen, Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden bei Osteoporose zu verbessern.
- Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, in denen es bereits zu Knochenbrüchen gekommen ist, können Operationen erforderlich sein. So wird bei Hüft- oder Kniegelenkschäden zum Beispiel ein künstliches Gelenk eingesetzt, um die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Eine Osteoporose ist nicht heilbar, dennoch können Sie mithilfe solcher Methoden das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und zum Beispiel weitere Wirbelbrüche im Alter verhindern. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Therapie ist wichtig, um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen.
Fazit
Osteoporose – und die damit verbundene Abnahme der Knochendichte im Alter – ist zweifelsohne eine ernstzunehmende Erkrankung. Doch mit der richtigen Unterstützung von Fachleuten und einer aktiven Vorsorge tragen Sie dazu bei, Ihre Knochen stark und gesund zu halten und trotz Osteoporose ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Von Medikamenten über eine gesunde Ernährung bis hin zu gezielten Therapieprogrammen: Es gibt viele effektive Wege, um den Krankheitsverlauf zu verzögern und das Risiko von Brüchen zu reduzieren. Vereinbaren Sie regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, und informieren Sie sich über Präventionsmöglichkeiten, denn: Jeder Schritt in Richtung Knochengesundheit ist ein Schritt zu mehr Lebensqualität im Alter.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Osteoporose gemacht? Vielleicht kennen Sie jemanden, der betroffen ist oder leiden selbst sogar an Knochenschwund? Teilen Sie Ihre Gedanken und Tipps in den Kommentaren mit uns und tauschen Sie sich über Ihre Erfahrungen aus!
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