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Altersdiabetes – alles, was Sie wissen müssen

9 Min.

Mit zunehmendem Alter häufen sich die körperlichen Veränderungen, die mitunter auch Krankheiten mit sich bringen können. Eine der häufigsten Erkrankungen, die insbesondere ältere Menschen betrifft, ist der Altersdiabetes. Viele Erkrankte bemerken zunächst nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder ein starkes Durstgefühl – doch dahinter können ernsthafte Probleme mit dem Blutzuckerspiegel stecken.

Im Folgenden erklären wir Ihnen, was genau Altersdiabetes ist, wie er entsteht und warum die frühzeitige Erkennung so wichtig ist. Erfahren Sie außerdem, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um dem Diabetes vorzubeugen, und wie Sie bereits durch kleine Veränderungen im Alltag Ihre Gesundheit fördern können. Ganz gleich, ob Sie selbst betroffen sind oder sich über dieses wichtige Thema informieren möchten: Hier finden Sie wertvolle Informationen, Tipps und Anregungen für ein gesundes Leben trotz Diabetes.

Georg Schenk
Lifta Magazin Autor

Was ist Altersdiabetes?

Detailaufnahme: Ein Mann verwendet ein Blutzuckermessgerät zur Überprüfung seiner Werte.

Altersdiabetes, vielen als Typ-2-Diabetes bekannt, ist eine häufige Form des Diabetes mellitus. Die Stoffwechselerkrankung führt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Ursache ist eine verminderte Wirkung des Hormons Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Bei gesunden Menschen sorgt Insulin dafür, dass der Zucker nach einer Mahlzeit aus dem Blut in die Körperzellen gelangt und dort zur Energiegewinnung genutzt werden kann.

Mit zunehmendem Alter reagieren die Zellen weniger empfindlich gegenüber Insulin – man spricht von Insulinresistenz. Ist der natürliche Zuckerstoffwechsel gestört, kann weniger Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen aufgenommen werden – der Blutzuckerspiegel steigt. Die Bauchspeicheldrüse produziert daraufhin immer mehr Insulin, um die Blutzuckerwerte zu senken, und erschöpft mit der Zeit. Es entsteht ein Insulinmangel.

Das Risiko für Typ-2-Diabetes steigt mit zunehmendem Alter, weshalb diese Form des Diabetes auch als Altersdiabetes bezeichnet wird. In den letzten Jahren erkranken aber auch immer mehr junge Menschen. Denn im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes, der auf einer Autoimmunreaktion beruht, entsteht der Typ-2-Diabetes häufig durch eine ungesunde Lebensweise in Kombination mit genetischen Faktoren. Typ-2-Diabetes gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. In Deutschland sind nach aktuellen Schätzungen etwa 8,7 Millionen Menschen betroffen – das ist schätzungsweise jeder Zehnte, mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren. Unbehandelt kann die Krankheit langfristig zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Nierenschäden oder Sehstörungen führen. Dabei lässt sich diese Form des Diabetes durch eine bewusste Umstellung des Lebensstils oft gut in den Griff bekommen. Umso wichtiger ist es, die Symptome frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Symptome und erste Anzeichen von Altersdiabetes

Typ-2-Diabetes entwickelt sich meist schleichend, sodass die ersten Anzeichen oft lange unbemerkt bleiben. Typisch sind zunächst unspezifische Symptome wie allgemeines Unwohlsein oder Abgeschlagenheit. Diese Veränderungen wirken oft harmlos und werden häufig irrtümlich auf Alterserscheinungen oder stressige Lebensphasen zurückgeführt. Doch genau hier liegt die Gefahr: Werden diese Anzeichen nicht ernst genommen, kann der Blutzuckerspiegel über Jahre hinweg unbemerkt ansteigen und Schäden im Körper verursachen. Achten Sie deshalb auf die Signale Ihres Körpers und suchen Sie bei Verdacht Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt auf.

Betroffene berichten bei Diabetes im Alter außerdem häufig über:

Eine Seniorin hat Sehstörungen aufgrund ihrer Altersdemenz.
  • Starkes Durstgefühl
  • Vermehrter Harndrang
  • Müdigkeit und Antriebsschwäche
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Sehstörungen und Sehverschlechterung
  • Trockene Haut und Juckreiz
  • Muskelkrämpfe
  • chlechte Wundheilung

Diese Symptome sind Warnzeichen dafür, dass der Blutzuckerwert dauerhaft erhöht ist und der Körper nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt wird.

Altersdiabetes vs. Typ-1-Diabetes: der entscheidende Unterschied

Die Ursachen und Behandlungsansätze von Altersdiabetes (Typ-2-Diabetes) und Typ-1-Diabetes unterscheiden sich grundlegend. Während es sich beim Typ-1-Diabetes um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der die Insulinproduktion nahezu vollständig zum Erliegen kommt, liegt beim Altersdiabetes meist eine Insulinresistenz und eine nachlassende Insulinproduktion vor. Das heißt, der Körper produziert zwar noch Insulin, doch es wirkt nicht mehr ausreichend. Die Behandlung des Typ-2-Diabetes setzt auf Änderungen im Lebensstil unter Berücksichtigung von Ernährung, Bewegung und Medikamenten, während der Typ-1-Diabetes in der Regel eine lebenslange Insulintherapie erfordert.

Altersdiabetes: Ursachen und Risikofaktoren

Typ-2-Diabetes entsteht durch eine Kombination verschiedener Faktoren, die oft eng mit dem Lebensstil zusammenhängen:

  • Altersbedingte Insulinresistenz: Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse ab, sodass weniger Insulin produziert wird. Gleichzeitig reagieren die Körperzellen älterer Menschen weniger empfindlich auf den Botenstoff Insulin, wodurch der Zucker nicht mehr effizient aus dem Blut in die Zellen transportiert wird.
  • Ungesunde Lebensgewohnheiten: Bewegungsmangel gepaart mit einer kalorien-, fett- und zuckerreichen Ernährung begünstigen die Entstehung eines Typ-2-Diabetes. Übergewicht spielt dabei eine wichtige Rolle, da Fettgewebe – vor allem Bauchfett (viszerales Fett) – die Insulinwirkung zusätzlich hemmt. In diesem Zusammenhang ist häufig die Rede vom sogenannten „Wohlstandssyndrom“: Zu viel Essen und zu wenig Bewegung.
  • Genetische Faktoren: Sind nahe Verwandte wie Eltern oder Geschwister betroffen, besteht ein erhöhtes Risiko, selbst an der Zuckerkrankheit zu erkranken.
  • Weitere Risikofaktoren: Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und bestimmte Medikamente, die den Blutzuckerstoffwechsel negativ beeinflussen können, sind ebenfalls mögliche Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes. Nicht zuletzt gelten Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sowie Stress und einige Vorerkrankungen als ernstzunehmende Risikofaktoren.

Ein bewusstes und gesundes Leben sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, dem Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken, frühzeitig entgegenzuwirken.

Wie wird Typ-2-Diabetes behandelt?

Ziel der Behandlung ist es, den Blutzucker dauerhaft zu senken und die Wirkung des Botenstoffs Insulin wieder zu verstärken. Um dies zu erreichen, gibt es verschiedene Ansätze. Welche Therapie für Sie in Frage kommt, hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie Ihrem Alter, Ihrer körperlichen Verfassungen und möglichen anderen Erkrankungen ab.

Gesunder Lebensstil im Kampf gegen zu hohen Blutzucker

Eine ältere Frau sitzt lächelnd in Sportkleidung auf einer Yogamatte uns isst einen Salat.

Eine gesunde Ernährung ist das A und O im Umgang mit Diabetes im Alter. Empfehlenswert ist eine abwechslungsreiche Nahrungsaufnahme mit ballaststoffreichen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten. Diese lassen den Blutzucker langsamer ansteigen als Weißmehlprodukte. Gleichzeitig sollten Sie Zucker, hochverarbeitete Lebensmittel und gesättigte Fette reduzieren. Regelmäßige Mahlzeiten mit mehrstündigen Pausen dazwischen helfen dem Körper zusätzlich, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und auf Fettverbrennung umzuschalten.

Praxistipp: Kombinieren Sie kohlenhydratreiche Lebensmittel mit Eiweiß in Form von Nüssen, Fisch oder Eiern, um den Blutzuckeranstieg zu verlangsamen.

Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Therapie: Bereits moderate Aktivitäten wie tägliche Spaziergänge oder leichte Sitzgymnastik für Senioren können die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessern. Wer sich regelmäßig bewegt, unterstützt außerdem nicht nur den Zuckerstoffwechsel, sondern stärkt auch sein Herz-Kreislauf-System.

Medikamentöse Therapie

Wenn eine Änderung des Lebensstils nicht ausreicht, werden bei stark ausgeprägtem Typ-2-Diabetes Medikamente eingesetzt. Diese können je nach Medikamentengruppe den Blutzucker senken, die Insulinausschüttung ankurbeln oder die Zuckerausscheidung über den Urin erhöhen. In manchen Fällen ist auch eine Insulintherapie notwendig, insbesondere wenn orale Medikamente nicht ausreichen und die Bauchspeicheldrüse nur noch wenig Insulin produziert.

Die Wahl der medikamentösen Behandlung ist individuell und hängt unter anderem von der Verträglichkeit der Medikamente ab. Die Therapie sollte stets engmaschig ärztlich überwacht und bei Bedarf angepasst werden. Ziel ist es, den Blutzucker so einzustellen, dass das Risiko für Langzeitschäden und Folgeerkrankungen minimiert wird.

  1. Gesunde Ernährung als Prävention: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Diabetes. Eine bewusste Ernährungsweise muss nicht kompliziert sein – schon kleine, nachhaltige Veränderungen im Alltag können viel bewirken.
  2. Regelmäßige Bewegung als Schutzschild: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert nicht nur die Insulinempfindlichkeit der Zellen, sondern hilft auch, Übergewicht, einen der Hauptrisikofaktoren für Typ-2-Diabetes, abzubauen. Dabei kommt es nicht auf Höchstleistungen an, sondern auf Kontinuität.
  3. Stressabbau für mehr Stabilität: Chronischer Stress kann den Blutzucker negativ beeinflussen. Stressabbau ist daher ein wichtiger Bestandteil der Prävention von Typ-2-Diabetes. Methoden wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, zur Ruhe zu kommen und den Blutzucker langfristig zu stabilisieren. Es lohnt sich, gezielt kleine Auszeiten im Alltag einzuplanen, um Körper und Geist zu entspannen.
  4. Regelmäßige Vorsorge und Früherkennung: Ein wichtiger Schritt zur Vorbeugung ist die regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte. Vor allem Menschen mit erhöhtem Risiko sollten ihren Nüchternblutzucker und den Langzeitwert (HbA1c) regelmäßig kontrollieren lassen. Eine frühzeitige Diagnose von Vorstufen des Diabetes ermöglicht es, rechtzeitig gegenzusteuern und eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

Tipps zur Prävention: Wie Sie Altersdiabetes vorbeugen können

Ein älteres Ehepaar macht gemeinsam Übungen im Fitnesstudio.

Die Prävention von Typ-2-Diabetes erfordert in der Regel keine radikalen Maßnahmen, sondern einen langfristigen, ganzheitlichen Ansatz. Bereits kleine Schritte – etwa eine bewusstere Ernährung, mehr Bewegung oder Stressabbau – tragen langfristig zu einem positiven Effekt bei. So lässt sich Altersdiabetes in vielen Fällen hinauszögern oder ganz vorbeugen. Zudem hilft ein gesunder Lebensstil nicht nur gegen Typ-2-Diabetes, sondern beugt auch anderen typischen Altersbeschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gelenkproblemen vor.

  1. Gesunde Ernährung als Prävention: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Diabetes. Eine bewusste Ernährungsweise muss nicht kompliziert sein – schon kleine, nachhaltige Veränderungen im Alltag können viel bewirken.
  2. Regelmäßige Bewegung als Schutzschild: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert nicht nur die Insulinempfindlichkeit der Zellen, sondern hilft auch, Übergewicht, einen der Hauptrisikofaktoren für Typ-2-Diabetes, abzubauen. Dabei kommt es nicht auf Höchstleistungen an, sondern auf Kontinuität.
  3. Stressabbau für mehr Stabilität: Chronischer Stress kann den Blutzucker negativ beeinflussen. Stressabbau ist daher ein wichtiger Bestandteil der Prävention von Typ-2-Diabetes. Methoden wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, zur Ruhe zu kommen und den Blutzucker langfristig zu stabilisieren. Es lohnt sich, gezielt kleine Auszeiten im Alltag einzuplanen, um Körper und Geist zu entspannen.
  4. Regelmäßige Vorsorge und Früherkennung: Ein wichtiger Schritt zur Vorbeugung ist die regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte. Vor allem Menschen mit erhöhtem Risiko sollten ihren Nüchternblutzucker und den Langzeitwert (HbA1c) regelmäßig kontrollieren lassen. Eine frühzeitige Diagnose von Vorstufen des Diabetes ermöglicht es, rechtzeitig gegenzusteuern und eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

Altersdiabetes im Griff behalten – für ein gesundes Leben im Alter

Typ-2-Diabetes ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Alter und kann unbehandelt schwerwiegende Folgen haben. Mit der richtigen Strategie lässt sich der Krankheitsverlauf jedoch positiv beeinflussen oder sogar stoppen. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, Gewichtsreduktion und ein bewusster Lebensstil können bereits viel dazu beitragen. Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine enge Abstimmung mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt spielen dabei eine entscheidende Rolle – auch, um weiteren Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Diabetes im Alter gemacht? Teilen Sie Ihre Geschichte in den Kommentaren und helfen Sie anderen, besser mit dieser Krankheit umzugehen.

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