Lifta Magazin /Gesund leben /So finden Sie Ihren Weg zur Entspannung und Gelassenheit

So finden Sie Ihren Weg zur Entspannung und Gelassenheit

9 Min.

Entspannt frühstücken und dabei in Ruhe die Zeitung zu lesen, davon träumt so manch einer, der morgens mit dem Kaffee in der Hand auf dem Weg zum Büro durch die Menschenmassen am Hauptbahnhof schlängelt. Im Ruhestand angekommen, können Sie sich endlich die Zeit nehmen, mit Gelassenheit in den Tag zu starten. Gerd Peter Bischoff (Schriftsteller, *1949) formuliert das Vergnügen des Ruhestands so: „Zufriedene Gelassenheit und entspannte Heiterkeit, das sind die wahren Freunde des Alters.“ Doch wie finden wir die zufriedene Gelassenheit? Kommt die Gemütsruhe automatisch mit dem Beginn der Rentenzeit?

Bea Becher
Redakteurin Lifta GmbH

Die innere Ruhe

Wir alle kennen Personen, die von Natur aus gelassen sind. Was auch immer geschieht, sie bleiben besonnen und ausgeglichen. Nichts scheint ihnen die Laune zu verderben. Liegt das an den Genen? Manche Menschen besitzen dafür eine Veranlagung oder lernen die Gelassenheit im Kreise der Familie. Egal in welcher Situation: Ruhig und gelassen zu bleiben gelingt aber nicht allen auf Anhieb. Glücklicherweise können Sie Ruhe und Gelassenheit auch noch im Alter lernen!

Ein Patentrezept für ein gelassenes Leben gibt es nicht, aber dafür einige gute Zutaten. Mehr Zufriedenheit und Gelassenheit in Ihrem Leben können Sie mit passenden Methoden und etwas Übung trainieren. Um geeignete Mittel und Wege zu entwickeln und anzuwenden, müssen Sie allerdings zuerst herausfinden, welche Situationen bei Ihnen zur Anspannung führen. Erkennen Sie also zuerst Ihre Gelassenheitsräuber.

Einige Gelassenheitssaboteure halten uns davon ab, die Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu halten. Manche Situationen oder auch Mitmenschen können die gelassene Stimmung stören. Meine Gelassenheitsräuber sind, zum Beispiel, verspätete Züge und lange Warteschlangen. Menschen, die einen anrempeln oder sich gegenüber Mitmenschen völlig unhöflich verhalten, reizen meine Beherrschung aus und das stresst mich.

Stress kann bei einigen Menschen so weit gehen, dass das Immunsystem geschwächt wird. Durch eine gelassene Haltung lässt sich dies vermeiden. Mit ein paar Übungen können Sie Ihr Gehirn sogar zu mehr Gelassenheit trainieren. Durch die so hervorgerufene positive Veränderung bestimmter Nervenzellen bringen Sie dann auch Hektik und Stress nicht mehr so einfach aus der Ruhe.

Wege zur Gelassenheit

Seniorin bei der Massage

Wie man am besten entspannt ist Typ-Sache. Wenn wir ausgeglichen sind, fühlen wir uns im Einklang mit unserer Umwelt und uns selbst. So nutzen wir die geschaffene Ruhe als Kraftquelle.

Doch wie finden wir zu mehr Gelassenheit?

Wie gehen wir am besten mit Unannehmlichkeiten um? Der Arbeitsstress entfällt nach Rentenbeginn. Allerdings strukturierte der Arbeitsalltag den Tagesablauf. Viele Menschen missen die Tagesstruktur und sind alleine dadurch bereits verstimmt. Eine neue Tagesstrukturierung muss her. Am besten gelingt der Start in den Tag mit Ritualen und Routinen. Zum Beispiel können Sie nach dem Frühstück eine Liste der Dinge erstellen, die Sie erledigen möchten und dementsprechend den Tag strukturieren. Das erleichtert die Planung und das Abhaken der Liste macht noch dazu zufrieden.

Jeder Mensch reduziert seinen Stress auf eine andere Art und Weise und muss daher herausfinden, welche Lösungswege für einen selbst besonders gut funktionieren. Für manche ist der Rückzug auf den Lieblingssessel mit einem schönen Buch, für andere ist ein Spaziergang im Grünen das perfekte Mittel die Anspannung zu lösen. Gelassenheit kann einfach sein, wenn man weiß, wie es geht.

So finden Sie zur Gelassenheit

Stress ist generell nichts Schlechtes. Sehen Sie Stress einfach als Relikt aus der Urzeit an. Damals wurde der Körper in belastenden Situationen aktiviert und auf Bewegung eingestellt. Diese zusätzliche Energie können wir gut durch Ersatzbewegungen wie Gymnastik, Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking oder Joggen ausnutzen. Ohne sportliche Betätigung sind wir verspannt, innerlich unruhig oder abgeschlagen. Unser Körper baut mit dem perfekten Anti-Stress-Mittel, dem Sport, die Hormone Adrenalin und Kortisol ab. Noch dazu wird durch Ihre Aktivität das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Nach dem Sport fühlen Sie sich dann nachhaltig entspannter und glücklicher.

Wenn Ihnen nicht nach Schwimmen, Radfahren oder Joggen zu Mute ist oder Ihre Gesundheit intensive sportliche Ertüchtigung nicht erlaubt, gibt es viele alternative Bewegungsmöglichkeiten, die sicher zu Ihnen passen. Spaziergänge, zum Beispiel, fördern die Ausgeglichenheit im Alter und sorgen für gute Laune.

Eine erste Maßnahme, wenn Sie gerade keine andere Möglichkeit haben

Sollten Sie keine Gelegenheit haben, spazieren zu gehen, reißen Sie Ihre Fenster auf und lassen Sie frische Luft herein. Das beruhigt und versorgt das Gehirn mit Sauerstoff.

Wellness als Ausgleich

Glückliches älteres Paar in Schwimmbecken

Eine weitere Entspannungsmöglichkeit zum Wohlfühlen ist die sogenannte Wellness. Hierzu gehören verschiedene Entspannungsprogramme zur Aktivierung des Körpers: Massagen, Heilbäder, Saunagänge, Aroma-Kuren, Fastenkuren sowie Meditation, Yoga und Pilates. Wellness-Zentren, darunter auch viele mit barrierefreien Angeboten, gibt es mittlerweile in großer Zahl. Von Massagen bis Moorbädern ist für jeden ein passendes Angebot dabei.

Wie wäre es mit der Kombination aus Reisen und Wohlfühlprogramm? Auch die Tourismusbranche bietet verschiedene Wellness-Reisen an. Kuren, Kreuzfahrten und kurze Erholungsurlaube können eine Wohltat sein. Hilfe bei der Auswahl der ruhigen Auszeit bietet der Deutsche Wellness-Verband.

Schaffen Sie sich Erholungs-Oasen

Wer lieber zu Hause das Wohlbefinden stärken möchte, kann sich seine eigene Erholungs-Oase für die innere Ruhe schaffen und das Wohlgefühl steigern. Ganz wunderbar abschalten und die Seele baumeln lassen können Sie in Ihrer eigenen Badewanne durch ein Entspannungsbad mit ätherischen Ölen, um nur ein Beispiel zu nennen. Auch in einer Sauna finden Sie Wellness für Senioren. Beim Saunieren abschalten und zur Ruhe kommen, ist ein effektives Entspannungsprogramm und trägt zum Wohlergehen bei. Die Vorteile der Sauna für Senioren sind vielfältig. Als Anfänger sollten Sie sich vorab ärztlichen Rat einholen, um zu prüfen, ob für Sie das Saunen gesundheitlich geeignet ist.

Mit Ritualen zur Ruhe kommen

Um Ihr Wohlergehen zu unterstützen, ist ausreichender Schlaf ein wichtiger Punkt. Wer genug schläft, ist automatisch weniger gereizt. Ein regelmäßiger Tagesablauf ist für guten Schlaf wichtig, damit die innere Uhr im richtigen Takt läuft. Mit festen Ritualen vor dem Schlafengehen, fällt es leichter, einzuschlafen. Damit geben Sie Ihrem Körper das Signal, zur Ruhe zu kommen. Zu den beliebtesten Einschlaftipps gehört nicht nur das Schafe zählen, sondern auch die Tasse Milch oder Kräutertee, Musik hören, eine Runde um den Block spazieren oder ein Buch lesen. Für jeden Menschen gibt es das passende Ritual.

Mentale Wege zur inneren Ruhe

Seniorin liest draußen ein Buch und trinkt Kaffee

Mentale Entspannung sorgt für die nötige Ruhe im Kopf. Ein wichtiger Faktor für die innere Ruhe ist die Achtsamkeit.

Das sagt der Experte:

"Ein wichtiger Schlüssel zur inneren Ruhe ist Achtsamkeit. Sie verringert Hektik und Stress und bringt Gelassenheit”, sagt die Medizinerin Adelheid Gassner-Briem. “Wer achtsam ist, gibt auf sich, seinen Körper, sein Leben, seine Beziehungen, seine Ernährung Acht.”

Medizinerin Dr. Adelheid Gassner-Briem

Achtsamkeit bedeutet hier, bewusst durchs Leben gehen und die Umwelt in und um Sie herum mit Ihren Gerüchen und Farben wahrzunehmen. Sehen Sie sich zum Beispiel bei Ihrem nächsten Spaziergang Ihre Umgebung genauer an. Was riechen Sie? Was blüht am Straßenrand?

Meditation für die Aufmerksamkeit

Sich selbst wahrnehmen gelingt mit dem Achtsamkeitstraining Meditation besonders gut. Sie können so einfacher im Moment verweilen und die Konzentration auf sich selbst lenken. Achten Sie weniger darauf, was Sie runterzieht und stellen Sie sich eher die Frage: „Was zieht mich hoch?“ Mit Ihrem bisherigen Lebens-Know-how wissen Sie bestimmt schon, was Sie beruhigt und was Ihr Wohlbefinden stärkt.

Mit Gelassenheitsübungen zur inneren Ruhe

Auch autogenes Training und progressive Muskelentspannung sind gute Methoden, die innere Ruhe zu finden. Beide lassen sich leicht, am besten unter professioneller Anleitung, erlernen. Wie der Name schon vermuten lässt, werden bei der progressiven Muskelentspannung abwechselnd bestimmte Körperregionen an- und wieder entspannt. Angefangen bei den Armen, über Kopf, Bauch bis zu den Beinen und Füßen, wird nach und nach eine andere Körperregion gelockert.
Beim autogenen Training werden formelhafte Redewendungen eingesetzt, die das Unterbewusstsein anregen. Eine ruhige Körperhaltung ist dafür eine Voraussetzung. Die einleitende Übung ist die Ruhe-Übung, die die Konzentration stärkt. Darauf folgen verschiedene Übungen. Bei der Schwere Übung, zum Beispiel, wird ein Schweregefühl in den gewünschten Körperteilen erzeugt. Dabei sagt man gedanklich „Mein rechter Arm ist ganz schwer“ und konzentriert sich nur auf den rechten Arm. Auch Wärme und Kälte lässt sich mental suggerieren. Diese Art von Training senkt den Stresspegel, verbessert Schlafstörungen, die eigene Wahrnehmung sowie das Körpergefühl.

Auch durch sanfte, körperliche Übungen, wie Yoga oder Tai-Chi, lernen Sie, sich auf Ihre Atmung zu konzentrieren. Bewegung und Atmung gehen eine enge Beziehung ein. Dieses Training eignet sich für alle, die sich innerlich sammeln möchten. Probieren Sie es einfach einmal selbst aus. Am besten lassen sich die Methoden zusammen mit anderen Gleichgesinnten in einem Kurs erlernen. Das macht Spaß und man hat auch schnell Erfolg.

Singen macht froh und ausgeglichen

Wenn Ihnen nicht nach Sport ist, probieren Sie es doch mal mit Singen. Ich persönlich atme beim Singen zuerst in die Brust und dann weiter in den Bauch hinein. So reguliere ich meine Atmung, halte die Töne länger und fühle mich wesentlich entspannter. Der ganze Körper entspannt sich und baut Stress ab. Schon 20 Minuten singen am Tag reichen für den Stressabbau aus. In einem Chor zu singen, macht nicht nur viel Spaß, wir knüpfen auch neue soziale Kontakte. Sie möchten keinem Chor beitreten? Singen Sie einfach beim Radio hören mit. Oder probieren Sie es mit Entrümpeln.

Weitere Tipps für Ihre Wohlfühlmomente

Eine weitere Entspannungsmöglichkeit erfordert keine Übung: Lachen. Wie wäre es mit einem lustigen Film? Oder einem humorvollen Buch? Buchempfehlungen können Sie sich bestimmt in Ihrem Bekanntenkreis einholen oder selbst im Internet dazu recherchieren, zum Beispiel durch den Aufruf der Bestsellerlisten oder auf Verlagsseiten. Sie können auch einem Buchclub beitreten, sich weitere Bücher vorschlagen lassen und Ihre Gedanken mit Gleichgesinnten austauschen.

Weitere Tipps für Ihre Wohlfühlmomente

Eine weitere Entspannungsmöglichkeit erfordert keine Übung: Lachen. Wie wäre es mit einem lustigen Film? Oder einem humorvollen Buch? Buchempfehlungen können Sie sich bestimmt in Ihrem Bekanntenkreis einholen oder selbst im Internet dazu recherchieren, zum Beispiel durch den Aufruf der Bestsellerlisten oder auf Verlagsseiten. Sie können auch einem Buchclub beitreten, sich weitere Bücher vorschlagen lassen und Ihre Gedanken mit Gleichgesinnten austauschen.

Fazit

Also kann man Gelassenheit und den Umgang mit unangenehmen Situationen lernen! Dem Stress im Alter können Sie dann Adieu sagen. Bewahren Sie Gelassenheit für mehr Freude im Alter und konzentrieren Sie sich auf das Schöne im Leben.

Anregungen, Fragen, Kritik?
Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar

Ihr Kommentar wurde abgeschickt!

Nach einer kurzen Überprüfung durch unser Redaktionsteam wird dieser dann freigeschaltet.

* Pflichtfeld
"Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachname ein.

Bitte beachten Sie unsere Hinweise zum Datenschutz

Kommentare unserer Leser