Wohnen für Hilfe: So profitieren Generationen voneinander
Wenn im Seniorenalter die Hürden des Alltags schwerer werden oder das eigene Zuhause zu groß und leer ist, dann könnte Ihnen ein modernes Wohnkonzept und eine alternative Wohnform für Senioren weiterhelfen. „Wohnen für Hilfe“ heißt das Projekt der Stadt und Universität in Köln, das mittlerweile sogar schon viel Anerkennung und einige Nachahmer in anderen Städten gefunden hat. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Namen „Wohnen für Hilfe“ und wie können Sie davon profitieren? Dieser Frage gehen wir für Sie nach.
Was ist „Wohnen für Hilfe“?
„Gemeinsam wohnen, den Alltag erleichtern! Der Grundgedanke dieses Projektes ist die gegenseitige Unterstützung“, so die Stadt Köln über das Konzept.
„Wohnen für Hilfe“ bringt Studenten und Senioren zusammen und löst mehrere Probleme gleichzeitig – für beide Seiten. Während die Älteren Hilfe und Unterstützung im Alltag von Studenten bekommen, leben die Jüngeren mietfrei unterm gleichen Dach. Und dieses Prinzip kommt gut an: Bis Dezember 2021 wurden laut der Universität Köln insgesamt über 4000 solcher hilfsbereiten Wohngemeinschaften gegründet.
Welche Hilfen bietet mir das Projekt?
Der Vorteil am Konzept Wohnen gegen Hilfe zu tauschen, ist die individuelle Absprache zwischen den Senioren und Studenten. So kann die Hilfe, die Sie im Alltag benötigen, ganz individuell angepasst und mit dem zukünftigen Mitbewohner besprochen werden. Davon ausgenommen sind einzig Pflegeleistungen jeder Art.
Dafür ist aber tatkräftige Unterstützung denkbar bei:
Haushalt: Hierunter könnten alle möglichen Aufgaben fallen, die im Haushalt anstehen. Von Einkäufen, Wäsche waschen, Küchendienst bis hin zum Putzen und Aufräumen. Eben all das, was im Alltag an Haushaltsaufgaben anfällt, bei denen Sie Unterstützung benötigen.
Garten: Ihr Rasen müsste mal wieder gemäht oder die Hecke geschnitten werden? Von Blumen gießen bis Kräuterbeet pflegen könnte das demnächst Ihr neuer Mitbewohner übernehmen.
Freizeit: Abseits von praktischen Hilfen rund ums Haus sind auch gemeinsame Aktivitäten gerne gesehen. Ob ein Spaziergang im Park oder gemeinsame Ausflüge: Oft ist es schon Hilfe genug, einfach eine schöne Zeit miteinander zu verbringen – und hilft gleichzeitig im Alter aktiv zu bleiben.
Orga: Wenn Ihnen der Papierkram im Alltag oder Behörden- und Arztbesuche zu viel werden, können Ihnen auch da studentische Mitbewohner tatkräftig unter die Arme greifen. Wie genau und in welchem Umfang die Hilfe gegen Wohnen dann letztendlich stattfindet, ist wie bei allen Bereichen eine Form der individuellen Absprache.
Ein Treppenlift als Hilfe im eigenen Zuhause
Ein Treppenlift kann in den meisten Fällen problemlos eingebaut werden und Ihnen so nicht nur das Treppensteigen im Alter erleichtern, sondern auch zur Sturzprophylaxe beitragen. Wir informieren Sie zur Machbarkeit eines Lifts und Ihren Möglichkeiten.
Wohnen für Hilfe: so funktioniert’s
Wenn das für Sie interessant klingt und Sie obendrein noch über ein freies Zimmer in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus verfügen, zeigen wir Ihnen im Folgenden, wie Sie in nur wenigen Schritten zu Ihrer neuen Wohnpartnerschaft kommen:
1. Melden Sie sich zunächst bei der Universität oder den Studentenwerken in Ihrer Stadt.
„Wohnen für Hilfe“ ist mittlerweile bereits in 34 deutschen Städten aktiv. Eine Liste mit allen Städten und jeweiligen Ansprechpartnern finden Sie etwa auf der Internetseite der Uni Köln.
2. Anschließend übernehmen in den meisten Fällen die jeweiligen Ansprechpartner die Vermittlung der potenziellen Wohnpartner.
Die Ansprechpartner und begleiten Sie im gesamten Prozess von der Kontaktherstellung über das Ausfüllen der Formulare und auf Wunsch auch bis hin zur Regelung des Alltags in Ihrer neuen Wohngemeinschaft.
3. Im Vermittlungsprozess entscheidet sich, mit welchen Menschen eine funktionierende Wohngemeinschaft zustande kommt.
Hierbei haben beide Seiten genügend Zeit, sich kennenzulernen und zu schauen, ob das Wohnen gegen Hilfe tatsächlich infrage kommt.
4. Die Ansprechpartner stehen Ihnen auch nach Gründung der neuen Wohngemeinschaft weiterhin beratend zur Seite.
Sollte es doch mal zu Schwierigkeiten kommen, helfen die Ansprechpartner auch als unparteiische Vermittlerrolle eine harmonische Lösung zu finden.
Wer kommt als Wohnungsgeber in Frage?
Als Wohnraumgeber und Hilfenehmer kommen vor allem Senioren, aber oftmals auch Familien, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderungen infrage. Einzige Bedingung: Es ist genügend bewohnbarer Raum in der Wohnung vorhanden.
Wer kommt als Wohnungsnehmer in Frage?
Als Hilfegeber und Wohnraumnehmer kommen in erster Linie an Universitäten eingeschriebene Studenten, die über gute Deutschkenntnisse und ein hohes soziales Engagement verfügen, infrage. In einigen Städten wird dieser Kreis um Auszubildende und Flüchtende ergänzt.
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